56 Clubs nahmen mit über 200 Spieler:innen an der diesjährigen SM Nachwuchs in Châtelaine, Kanton Genf teil. Der TTC Bern war dabei mit 7 Spieler:innen mit einer der grössten Delegationen vor Ort.
Samstag – U15 / U17 / U19
Neu spielen die älteren Spieler:innen auch aufgrund der Tatsache das es neu drei anstatt zwei Kategorien gibt am Samstag. Bern war dabei mit Oscar Lamon (U15) und Mariia Manko (U17) vertreten.
Für Mariia Manko bei welcher ganz klar ihre Schach-Karriere Priorität hat (aktuelle Nachwuchs Europameisterin), zeigte sich, dass das Niveau etwas zu hoch war. Zusammen mit Stephan Wyss aus Wien hatte sie die Möglichkeit im Mixed ins Halbfinale zu gelangen, schlussendlich musste sich die Paarung aber knapp im Entscheidungssatz einem Genfer Duo geschlagen geben. Im Mädchen Doppel und Einzel war für sie nichts zu holen.
Oscar Lamon traute man auch aufgrund der letztjährigen Bronzemedaille im Mixed wiederum ein Medaillengewinn zu. Im Mixed an der Seite von Selina Holzer aus Aarberg war man den auch auf gutem Weg. Im Achtelfinale konnten sich die beiden MTTVler knapp mit 3:2 gegen eine Zürcher Paarung durchsetzen. Im Viertelfinale wartete Khenan Egli (Rapid Luzern) und Amira Meier (Kloten). Das Spiel war nichts für schwache Nerven und kleine individuelle Fehler machten in den Sätzen jeweils den Unterschied. So auch im Entscheidungssatz wo man mit 8:11 schlussendlich dem Gegner zum Sieg gratulieren musste.
Im Doppel trat Oscar Lamon mit Nicola Thaddey (Rapid Luzern), mit welchem er zuvor in Linz bereits im Team gespielt hatte, an. Im Achtelfinale konnten sich die beiden klar gegen zwei Spieler aus Horgen und Wetzikon durchsetzen. Im Viertelfinal stand man der klaren Nr. 1 des Turniers, Levi Ulrich (Rapperswil-Jona) und Lenni Keusch (Young Stars ZH) gegenüber. Mit 28 zu 13 Klassierungspunkten waren die beiden mehr als doppelt so hoch klassiert. Nach knapp verlorenem Startsatz wurde bewusst, dass etwas drin lag im Spiel und so zeigte der Berner und der Luzerner, Tischtennis vom Feinsten und schafften das Wunden mit 8:11, 11:8, 11:9 und 11:9 den Titelanwärter Nr. 1 aus dem Turnier zu werfen. Eigentlich hätte es im Halbfinale im gleichen Stil gegen Dylan McHugo und Noam Lanzmann aus Genf weiter gehen sollen, ja müssen. Aber irgendwie war die Luft draussen. Obwohl man zwischenzeitlich zum 1:1 ausgleichen konnte, lief man in den folgenden zwei Sätzen immer einem Rückstand hinterher, einen Rückstand welchen man schlussendlich mit 9:11 und 7:11 nicht mehr aufholen konnte. Es blieb trotz der Niederlage die erfreuliche Tatsache, dass Oscar wiederum eine Medaille an einer Schweizermeisterschaft holen konnte. Herzliche Gratulation!
Im Einzel war für Oscar klar das Ziel die Gruppenphase zu überstehen. Nach einer erwarteten Niederlage gegen den späteren Schweizer Meister Levi Ulrich folgte das Spiel gegen Tomas Hofer aus Carouge. Der Berner legte los wie die Feuerwehr und gewann den ersten Satz mit 11:5. Im zweiten hatte er 2 Satzbälle, welche er leider nicht nutzen konnte, sein Gegenüber gelang es dafür mit 10:12 den Satzausgleich zu bewerkstelligen. Es folgten zwei Sätze in denen Oscar häufig in den Ballwechseln die Oberhand hatte, jedoch Tomas Hofer durch mirakulöse Bälle aus der Verteidigung heraus die Punkte holte. Dies hemmte Oscar zunehmend, während der Gegner sich von Ball zu Ball steigerte. Es kam wie es kommen musste und die Partie ging mit 3:1 an den Genfer. Die Enttäuschung war Oscar ins Gesicht geschrieben, Kopf hoch!
Sonntag – U11 / U13
Mit Sasha Milcu, Jan Lonak, Sebastian Matei, Noe Schacher (alle U11) und Eric Flamm (U13) waren am Sonntag die jungen Wilden unter der Aufsicht von Martin Wittwer und Lukas Tobler am Start. Quirlig, fragend, voller Energie, eine richtige Herausforderung.
Im Doppel U11 genossen Sasha und Jan im 1/16-Finale zuerst ein Freilos, mussten sich dann einer Luzerner Paarung im Achtelfinale klar geschlagen geben. Ähnlich erging es Noe und Sebastian, auch dort war in der gleichen Runde Schluss.
In der Einzelserie konnte man von Jan und Sasha erwarten, den Sprung in die Hauptrunde zu schaffen. Dies war dann effektiv auch der Fall. Jan holte sich dank zwei Siegen in drei Spielen den zweiten Platz während Sasha alle Gruppenspiele in zum Teil nervenaufreibenden Spielen für sich entschied. Noe gelang ein Sieg in der Gruppe während Sebastian leider leer ausging.
In der Hauptrunde musste Jan gegen den Aargauer Leon Wang aus Frick mit 0:3 rasch die Segel streichen. Sasha reüssierte gegen Clément Rapoula aus La Chaux-de-Fonds in drei sehr knappen Sätzen mit 3:0. In der darauffolgenden Partie gegen den Bieler Aurelio Guerrini war kein Kraut gewachsen. Die Top-Spin von diesem waren im Vergleich zu den vorherigen Gegnern wesentlich druckvoller und zu spät schaltete sich Sasha selber in Angriffsspiel ein und verlor leider die Partie. Die jüngsten durften mit der erstmaligen Teilnahme an der SM trotzdem zufrieden sein.
Eric Flamm spielte im Doppel mit einem für viele unbekannten Auslandschweizer aus Rumänien. Elias-Mate Simo entpuppte sich als wahrer Glücksgriff. Der in Bern geborene Elias zeigte ein wahres Offensiv-Feuerwerk, mit welchem er Eric immer wieder mitreisen konnte. So gelang es den beiden Bernern im Achtelfinale mit 3:1 gegen eine Paarung aus La Chaux-de-Fonds und Fribourg zu gewinnen, ehe es im Viertelfinale gegen die erfahrenen Genfer Samuele Casale und Louis Bindelli aus Puplinge ging. In einem unglaublich spannenden Spiel obsiegte man mit 3:2 im Entscheidungssatz und hatte damit Bronze auf sicher. Im Halbfinale warteten mit Yanni Andriani und Charlie Hurtado gleich zwei weitere Genfer, welche ausserdem beide regelmässig auch schon für das nationale Kader im Einsatz standen. Völlig unerwartet gelang ein klarer Sieg im Startsatz. Es folgte ein spannender Schlagabtausch, in dem jeweils nicht viel fehlte, um die Oberhand zu behalten. Schliesslich musste man sich mit 11:4, 7:11, 10:12 und 8:11 geschlagen geben. Die Enttäuschung war nur von kurzer Dauer, umso mehr übertraf die Freude über das gewonnene Bronze.
Leider gar nicht nach Wunsch lief es Eric im Einzel. In einer unglaublich starken Gruppe holte er sich diverse Satzgewinne, zu einem Sieg wollte es aber nicht reichen.
Damit war die diesjährige SM Nachwuchs bereits wieder vorbei. Die Berner reisten mit zwei Mal Edelmetall ab, was in der jüngsten Vereinsgeschichte Rekord bedeutet. Der Berner Nachwuchs ist weiterhin auf gutem Wege. Hopp Bärn 🐻🏓💪!
Fotos: René Zwald
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